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Foto: Moni Kircher

Erster Spatenstich fürs neue Feuerwehrhaus Oberes Weißtal gesetzt

2. Juni 2025

„Die Eidechsen sind versorgt, jetzt ist endlich unsere Feuerwehr dran“, sagte Wilnsdorfs Bürgermeister Hannes Gieseler augenzwinkernd am Samstag, 17. Mai 2025. Mit dem symbolischen ersten Spatenstich markierten Politik, Verwaltung und Feuerwehr den Baustart fürs neue Feuerwehrgerätehaus Oberes Weißtal. Das Gebäude für die gleichnamige Löscheinheit entsteht an der L 893 zwischen Anzhausen und Flammersbach.

Ein langer Weg

„Ganz ehrlich: Der Weg bis hierhin war steinig“, nahm Gieseler in seinem Grußwort kein Blatt vor den Mund. Es habe viele Herausforderungen gegeben, bei der Planung, beim Baurecht, aber auch im gegenseitigen Verständnis und der Kommunikation miteinander. „Alle Beteiligten mussten sich erst finden“. Dabei war der heftigste Stolperstein nur wenige Zentimeter groß: Die Artenschutzprüfung hatte Zauneidechsen auf dem Baufeld nachgewiesen. „Der streng geschützten Tierart ein neues Habitat zu schaffen, damit sie umsiedeln kann, warf uns im Zeitplan mehr als ein Jahr zurück“, erinnerte sich Gieseler und dankte der Löscheinheit: „Sie haben tatkräftig mitangepackt, das war nicht selbstverständlich“.

Zusammengewachsen – und jetzt gemeinsam stark

Mit dem Spatenstich erfüllt die Gemeinde nun ihr Versprechen an die Löscheinheit Oberes Weißtal, die 2024 aus den Einheiten Anzhausen und Flammersbach hervorging. „Sie haben über den Tellerrand geblickt, Mut bewiesen und die Feuerwehr im oberen Weißtal fit für die Zukunft gemacht“, würdigte der Bürgermeister ausdrücklich.

„Für uns geht heute ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung“, sagte Einheitsführer Torsten Stein sichtlich bewegt. „Unsere beiden ehemaligen Einheiten haben schon lange eng zusammengearbeitet, jetzt bekommen wir auch ein gemeinsames Zuhause. Einen Ort, der unsere Schlagkraft und Einsatzbereitschaft für die kommenden Jahrzehnte sichern kann“. Der Neubau sei eine gute Investition in Sicherheit und ins Ehrenamt, erinnerte er.

Modern und durchdacht

Das neue, 550 m² große Gerätehaus an der Landstraße wird die beiden bisher getrennten Standorte der ehemaligen Einheiten Anzhausen und Flammersbach ablösen. Hochmodern und funktional durchdacht, bietet das Gebäude Platz für drei Fahrzeuge und fünfzig Einsatzkräfte, „und noch ein bisschen Luft nach oben“, betonte Bürgermeister Hannes Gieseler. In der Planung konnten zwar nicht alle Wünsche der Löscheinheit berücksichtigt werden, „aber am Ende haben wir einen guten Kompromiss gefunden, im Sinne der Einsatzkräfte, der Steuerzahler und im fairen Miteinander mit anderen Einheiten“.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit spielten auch eine Rolle, das Gebäude bekommt ein Gründach mit Photovoltaikanlage samt Speicher und eine Regenwasserzisterne. Die gesamten Baukosten sind mit rund 4,3 Millionen Euro veranschlagt, die Fertigstellung ist für Ende 2026 geplant.

Gerätehaus mit Mehrwert für alle Löscheinheiten

Auch Feuerwehrleiter Christian Rogalski zeigte sich zufrieden: „Das neue Gebäude berücksichtigt nicht nur die aktuellen Bedarfe, sondern gibt auch der starken Jugend- und Kinderfeuerwehr genügend Raum. Und das sind schließlich die Einsatzkräfte von morgen“. Außerdem ist ein zentrales Gerätelager eingeplant, aus dem sich auch die anderen Löscheinheiten bedienen können. „Wichtige Ausrüstungsgegenstände sind damit zentral und schnell greifbar“, freute sich Rogalski über den Mehrwert.

Nun heißt es Daumen drücken für die Baustelle. Die erste Nagelprobe gilt es schon bei den vorbereitenden Tiefbauarbeiten zu bestehen: Weil der Untergrund sonst nicht tragfähig wäre, muss eine komplizierte Pfahlgründung vorgenommen werden. Dabei werden 37 Löcher bis zu 15 Meter tief in den Boden getrieben und mit Beton verfüllt. Diese Arbeiten sind sehr witterungsabhängig, der Boden muss fest und trocken sein. Erst auf diese Pfähle kann ein Streifenfundament gebaut werden, das die eigentliche Bodenplatte tragen wird. Der Start des Hochbaus ist dann für Sommer 2025 geplant.

Text und Fotos: Gemeinde Wilnsdorf

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