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„Ein brandheißes Hobby“ – Bericht der Siegener Zeitung vom 27.04.2023

Die Sicht ist schlecht, mit Taschenlampen bahnen sie sich ihren Weg durch das Treppenhaus nach oben, nur schemenhaft erkennbare Gestalten, allesamt noch nicht besonders groß gewachsen. Die Jugendfeuerwehr Wilnsdorf übt an diesem Abend gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus Rudersdorf. Wilnsdorfs Jugendfeuerwehrwart Sebastian Hofmann hatte zuvor den angetretenen Nachwuchskräften die Einsatzlage erklärt: Ein Innenangriff ist zu absolvieren, Treppenhaus und Schulungsraum im Wilnsdorfer Feuerwehrgerätehaus sind „verqualmt“, eine Person wird vermisst.

Eine zweite Gruppe hat sich da schon hinters Haus begeben, um einen „Flächenbrand“ auf einer Wiese zu löschen. Rudersdorfs Jugendfeuerwehrwartin Jessica Strauß schwingt sich hinters Steuer eines der beiden Fahrzeuge, die heute ebenfalls im Einsatz sind. Im Gebäude nebelt Nils Hartmann das Treppenhaus nochmal neu ein. Der stellv. Gemeindejugendfeuerwehrwart schaut sich gemeinsam mit seiner Ehefrau Katja, ebenfalls Stellvertreterin, und Gemeindejugendfeuerwehrwartin Martina Zimmermann die Fortschritte der Jugend an.

Natürlich kommt der „Qualm“ aus der Nebelmaschine, aber der Feuerwehrnachwuchs bekommt ein Gefühl für einen solchen Einsatz, erfährt im Zusammenspiel mit Kameradinnen und Kameraden, worauf es ankommt, lernt in durchmischten Gruppen auch andere Kinder kennen.

Was die Nachwuchssituation ihrer Freiwilligen Feuerwehr betrifft, so kann die Gemeinde Wilnsdorf nicht klagen: 155 Mädchen und Jungen im Alter von zehn bis 18 Jahren machen insgesamt mit, das sind so viele wie noch nie zuvor. Und natürlich wäre niemand der Verantwortlichen böse, wenn die 200er-Marke geknackt werden könnte. Jeder Wilnsdorfer Ortsteil unterhält eine eigene Jugendfeuerwehr-Abteilung. „Entgegen allen Befürchtungen“, so Martina Zimmermann, schadete die Corona-Zeit der Jugendarbeit nicht, im Gegenteil. „Und wenn einer schnuppern kommt, dann kommen drei mit“, weiß Katja Hartmann. Heute Abend zum Beispiel hat die zehnjährige Maya aus Rudersdorf ihre Freundin Nicola mitgebracht.

Diejenigen, die „Ü 16“ sind, dürfen bei den Aktiven mitüben, „das soll ihnen den Übergang in die Einsatzabteilung erleichtern“, erklärt Martina Zimmermann. Moritz Neuser, einer der „Großen“ aus der Jugendfeuerwehr Rudersdorf, hat heute ein Auge auf die Jüngeren. Wie nicht wenige hier, so hat auch er Verwandtschaft in der Feuerwehr, Vater und Opa, selbst ist er seit sieben Jahren dabei.

„Das hier“, sagt Moritz, auf die Wiese deutend, auf der die Kinder ihren Löschangriff üben, „ist ja nur ein kleiner Teil. Jugendfeuerwehr hat ganz viele Facetten“. Zeltlager, 24-Stunden-Übungen, Ausflüge, Spiel und Spaß … zählt die Gemeindejugendfeuerwehrwartin auf. Die Mädchen sind mit 35 (bei 120 Jungs) noch in der Unterzahl, „aber es wird“, sagt sie. Martina Zimmermanns Dank und „ein großes Lob“ gilt den Jugendwartinnen und -warten in den Ortsteilen, „inzwischen wieder ein fester Stamm“, ergänzt Katja Hartmann. Das ist wichtig, damit die Kinder feste Ansprechpartner haben. 1065 Gruppenstunden absolvierten die Jugendfeuerwehren im vergangenen Jahr, dazu kommen noch viele ungezählte mit Vor- und Nachbereitung.

Kreisbrandmeister Bernd Schneider meinte auf der letzten Jahresdienstbesprechung in der Wielandgemeinde, dass Wilnsdorf mit seinen 155 Nachwuchskräften besser aufgestellt sei als Köln. Was am Ende aber entscheidend ist, ist die Übernahmequote in die Einsatzabteilung. Die liegt im Moment bei guten 80 Prozent. Man sei mit der Feuerwehr Essen in Kontakt, berichtet Katja Hartmann, dort sei es genau andersherum: 80 Prozent treten nach ihrer Zeit in der Jugendfeuerwehr wieder aus, oft natürlich auch ausbildungs- oder schulbedingt.

Das kennt man so ähnlich auch in Wilnsdorf, „aber viele kommen auch wieder zurück“, meint Hannes Gieseler. Für ihn als Bürgermeister sei die Jugendförderung das A und O: „Wenn ein Verein keinen Nachwuchs mehr hat, ist das schade, aber wenn die Feuerwehr keinen hat, ist das ein Problem“.

Die älteste Jugendfeuerwehr im Gemeindegebiet Wilnsdorf ist übrigens die in Niederdielfen, gegründet 1965. In Anzhausen feiert man bald ein halbes Jahrhundert, deswegen findet dort auch am Samstag, 29. April, um 11 Uhr die Auftaktübung statt.

Hier in Wilnsdorf ist der Flächenbrand inzwischen gelöscht, Schläuche und Zubehör werden wieder im Wagen verstaut, damit die zweite Gruppe gleich alles wieder herausholen kann. Im Gebäude meldet Tialda: „Wir haben ihn gefunden“, auf einen Schatten unter der Treppe deutend. Zusammen mit Kamerad Jeremy legt sie die 70-Kilo-Puppe auf ein Rettungs- und Bergetuch und transportiert die „vermisste Person“ nach draußen. Hier nehmen sie wieder Aufstellung: für den nächsten „Einsatz“ an diesem Abend.

Die Veröffentlichung dieses Textes erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Siegener Zeitung (Link zum Originalbericht der SZ).

Text: Nicole Klappert, Siegener Zeitung
Fotos: Kay-Helge Hercher – www.hercher.tv

ABC-Alarm in Wilden

Feuerwehr und Polizei wurden am Mittwochnachmittag (31.05.2023) gegen 14 Uhr zu einem ABC-Einsatz in Wilden alarmiert.

Bei Bauarbeiten zur Verlegung von Glasfaserkabeln in der Struthstraße hatte ein Bagger eine Gasleitung beschädigt. Die Mitarbeiter der ausführenden Baufirma alarmierten daraufhin die Feuerwehr, die aus Wilden, Wilgersdorf und Wilden mit etlichen Kräften zur Einsatzstelle anrückte.

Einer der ehrenamtlichen Feuerwehrkameraden, im Hauptberuf Mitarbeiter des hiesigen Gasversorgers, erkundete vor Ort die Lage. Er leitete entsprechende Maßnahmen ein, in deren weiterem Verlauf ein Mitarbeiter des Energieversorgers nach Wilden entsandt wurde.

Bereits nach kurzer Zeit konnte Entwarnung gegeben werden. Der am Einsatzort eingetroffene Mitarbeiter des Netzbetreibers konnte die Leckage schnell beheben – die Gefahr war gebannt. Es kam zu keiner nennenswerten Unterbrechung der Gasversorgung für die Anwohner.

Text & Fotos: Kay-Helge Hercher – www.hercher.tv

Auftaktübung der 11 Jugendfeuerwehren

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Jugendfeuerwehr Anzhausen fand die diesjährige Auftaktübung aller 11 Jugendfeuerwehren der Gemeinde Wilnsdorf in Anzhausen statt. Den vielen Zuschauerinnen und Zuschauern bot sich am Samstagnachmittag (29.04.2023) ein beeindruckendes Bild, denn rund 150 Mitglieder der Jugendfeuerwehren traten in Aktion.

Zunächst überreichten Gemeindebrandinspektor Christian Rogalski und Bürgermeister Hannes Gieseler mehreren jungen Kameradinnen und Kameraden die Urkunden für die Übernahme in den aktiven Feuerwehrdienst. Jonas Görg und Marcell Stiber aus Anzhausen, Eric Schmelzer und Leon Fengler aus Niederdielfen, Alina Sophie Lorsbach aus Oberdielfen, Kai Scholz aus Rudersdorf, Emma Feldmann aus Wilgersdorf und Collin Daub aus Wilnsdorf sind nun ganz offiziell Feuerwehrfrauen bzw. Feuerwehrmänner.

Bürgermeister Hannes Gieseler berichtete hocherfreut, dass die Jugendfeuerwehren während der Corona-Pandemie 40 Neuzugänge zu verzeichnen hatten. Ein spezielles Lob zollte der Bürgermeister den Jugendwartinnen und Jugendwarten, deren großes Engagement sich nicht zuletzt auch an den über 1000 geleisteten Gruppenstunden ablesen lässt.

Mit Blaulicht und Sirenengeheul ging es an den Übungs-Einsatzort im Bereich der ehemaligen Grundschule sowie der Turnhalle Anzhausen. Mit bemerkenswerter Routine wurden die erlernten Schritte zur Bergung von Opfern und zur Brandbekämpfung angewendet. So wurden natürlich auch zahlreiche Schläuche ausgerollt und miteinander gekuppelt, ehe letztendlich das Wasser aus den Rohren schießen konnte.

Gemeindejugendfeuerwehrwartin Martina Zimmermann war sehr zufrieden mit dem Ablauf der Übung und auch Gemeindebrandinspektor Christian Rogalski zog ein positives Fazit: „Die jungen Kameradinnen und Kameraden waren mit vollem Eifer und Elan bei der Sache und konnten der Öffentlichkeit ihr in vielen Übungsstunden erworbenes Können eindrucksvoll unter Beweis stellen!“

Text: Gemeinde Wilnsdorf
Fotos: Kay-Helge Hercher – www.hercher.tv

13 neue Sprechfunker*innen für die Feuerwehr Wilnsdorf

„Hier Florian Wilnsdorf 11-HLF20-1 mit einer Rückmeldung von der Einsatzstelle!“ In 18 theoretischen und praktischen Stunden brachten die Ausbilder Karsten Blecher und Dominik Weber der Einheit Wilnsdorf den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Thema Digitalfunk näher. „Ziel der Ausbildung ist neben theoretischen Grundlagen insbesondere der sichere Umgang mit den Funkgeräten und die Befähigung zur korrekten Übermittlung von Nachrichten“, so Lehrgangsleiter Weber. Solche Nachrichten werden zum Beispiel als Rückmeldungen an die Kreisleitstelle in Siegen abgegeben. „Die korrekte und sichere Abgabe einer Meldung über Funk entlastet die Disponenten bei ihrer Arbeit. Die Feuerwehrleute sind dabei Augen und Ohren der Leitstelle, aber auch der Führungskräfte vor Ort“, so Blecher, der beruflich als Disponent in der Kreisleitstelle tätig ist. Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen standen im theoretischen Teil auch physikalisch-technische Grundlagen, wie Ausbreitung von Funkwellen und deren Reichweiten sowie Kartenkunde auf dem Ausbildungsplan. Einen Großteil der Ausbildung machte jedoch der praktische Umgang mit den Funkgeräten aus. Hierbei wurde das selbstständige Führen von Funkgesprächen anhand der geltenden Vorschriften geübt.
Zum Abschluss des Lehrgangs absolvierten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgreich eine schriftliche und praktische Lernerfolgskontrolle und konnten stolz ihre Lehrgangsbescheinigungen durch den stellvertretenden Leiter der Feuerwehr Gerd Boller entgegennehmen.

Den Lehrgang erfolgreich bestanden haben

Gernsdorf: Nele Marie Sting, Paula Schmidt

Niederdielfen: Lena-Kristin Schmidt, Leon Fengler

Oberdielfen: Dana Rehm, Alina-Sophie Lorsbach, Kevin Renell, Daniel Göntges

Obersdorf: Lea Namyslo

Rudersdorf: Kai Scholz

Wilgersdorf: Emma Feldmann

Wilnsdorf: Patrizia Velten, Collin Daub

Text: Dominik Weber
Foto: Löscheinheit Wilnsdorf

13 neue Sprechfunker*innen für die Feuerwehr Wilnsdorf

Nächtlicher Brand in Gernsdorfer Wohnhaus

Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei wurden am Dienstagfrüh (14.03.2023) um drei Uhr zu einem Brand in Gernsdorf alarmiert. Der Bewohner eines Wohnhauses in der Marienkamer Straße hatte den Notruf gewählt.

Am Einsatzort eingetroffen quollen dichte Rauchwolken aus dem Gebäude. Die Hausbewohner, ein Ehepaar und ein Kind, waren in Sicherheit und unversehrt.

Besondere Eile war geboten, handelte es sich doch um ein in Holzbauweise errichtetes Gebäude. Unter schwerem Atemschutz erkundete die Feuerwehr die Lage und konnte nach kurzer Zeit eine erste Statusmeldung geben. „In einer Zwischenwand hinter einem Kamin hat es gebrannt. Flammen schlugen meinen Kameraden bereits entgegen. Wir sind keine Sekunde zu früh gerufen worden“, erklärte Gemeindebrandinspektor Rüdiger Schneider.

Das Feuer konnte im weiteren Verlauf schnell unter Kontrolle gebracht werden. Nach und nach rückten die Wehren aus Gernsdorf, Rudersdorf und Wilnsdorf wieder in ihre Standorte ein.

Zur Höhe des bei dem Brand entstandenen Sachschadens liegen noch keine Angaben vor. Das Gebäude ist laut Feuerwehr noch bewohnbar.

Text & Fotos: Kay-Helge Hercher – www.hercher.tv